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Klinische FragestellungNystagmus, frühkindlicher; Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Nystagmus, kindlicher, mit 1 Leitlinien-kuratierten Gen bzw. zusammen genommen 18 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose

ID
NP0930
Anzahl Gene
20 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
19,6 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
72,3 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Material
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
CACNA1A6786NM_001127221.2AD
FRMD72145NM_194277.3XL
GPR1431215NM_000273.3XL
LRMDA597NM_032024.5AR
OCA22517NM_000275.3AR
SLC24A51503NM_205850.3AR
SLC45A21593NM_016180.5AR
TYR1590NM_000372.5AR
TYRP11614NM_000550.3AR
AHR2547NM_001621.5AR
CACNA1F5934NM_005183.4XLR
CASK2766NM_003688.3XLR
LYST11406NM_000081.4AR
MANBA2640NM_005908.4AR
NYX1446NM_022567.2XLR
PAX61269NM_000280.5AD
SACS13740NM_014363.6AR
SETX8034NM_015046.7AD, AR
SLC38A81308NM_001080442.3AR
TULP11629NM_003322.6AR

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Das infantile Nystagmus-Syndrom (INS) kann isoliert oder als Teil einer Vielzahl von Augen- oder Systemerkrankungen auftreten, darunter Albinismus, Netzhauterkrankungen und neurologische Störungen. Nystagmus kann bei der Geburt vorhanden sein oder sich innerhalb der ersten sechs Lebensmonate entwickeln. Die Augenbewegungen können sich verschlimmern, wenn die betroffene Person ängstlich ist oder versucht, direkt auf ein Objekt zu starren. Der Schweregrad des Nystagmus variiert, selbst bei Betroffenen innerhalb derselben Familie. Manchmal drehen oder neigen die Betroffenen ihren Kopf, um die unregelmäßigen Augenbewegungen zu kompensieren. Obwohl FRMD7-Genmutationen bislang die einzige bekannte genetische Ursache für das idiopathische INS sind, gibt es viele Erkrankungen, die sich bei Kindern als Nystagmus maskieren können. Diese Erkrankungen werden häufig übersehen, weil es schwierig ist, assoziierte Phänotypen (wie hypomorphen Albinismus) zu identifizieren oder weil zusätzliche klinische Merkmale wie z.B. spinozerebelläre Ataxie erst spät auftreten. Es können alle mendelschen Vererbungsmuster beobachtet werden, da Mutationen in mehreren verschiedenen Genen INS verursachen. Bei einigen INS-Patienten wurden jedoch keine Mutationen identifiziert, so dass die diagnostische Ausbeute derzeit 40-60 % beträgt, was weitgehend von der Zusammensetzung des Panels und der eingehenden klinischen Charakterisierung abhängt. Daher wird die klinische Diagnose durch ein negatives DNA-Testergebnis nicht ausgeschlossen.

Referenzen: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK3822/

https://www.nature.com/articles/s41598-019-49368-7#MOESM1/

 

Synonyme
  • Allelic: Epileptic encephalopathy, early infantile, 42 (CACNA1A)
  • Allelic: Melanoma, cutaneous malignant, susceptibility to, 8 (TYR)
  • Allelic: Migraine, familial hemiplegic, 1 (CACNA1A)
  • Allelic: Skin/hair/eye pigmentation 1, blond/brown hair (OCA2)
  • Allelic: Skin/hair/eye pigmentation 1, blue/nonblue eyes (OCA2)
  • Allelic: Skin/hair/eye pigmentation 3, blue/green eyes (TYR)
  • Allelic: Skin/hair/eye pigmentation 3, light/dark/freckling skin (TYR)
  • Allelic: Skin/hair/eye pigmentation 4, fair/dark skin (SLC24A5)
  • Allelic: Skin/hair/eye pigmentation 5, black/nonblack hair (SCL45A2)
  • Allelic: Skin/hair/eye pigmentation 5, dark/fair skin (SLC45A2)
  • Allelic: Skin/hair/eye pigmentation 5, dark/light eyes (SLC45A2)
  • Allelic: Skin/hair/eye pigmentation, variation in, 11 [Melanesian blond hair] (TYRP1)
  • Aland Island eye disease (CACNA1F)
  • Albinism, brown oculocutaneous (OCA)
  • Albinism, oculocutaneous, type IA + IB (TYR)
  • Albinism, oculocutaneous, type II (OCA2)
  • Albinism, oculocutaneous, type III (TYRP1)
  • Albinism, oculocutaneous, type IV (SLC45A2)
  • Albinism, oculocutaneous, type VI (SLC24A5)
  • Albinism, oculocutaneous, type VII (LRMDA)
  • Allelic: Amyotrophic lateral sclerosis 4, juvenile (SETX)
  • Allelic: Aniridia (PAX6)
  • Allelic: Anterior segment dysgenesis 5, multiple subtypes (PAX6)
  • Allelic: Cataract with late-onset corneal dystrophy (PAX6)
  • Allelic: Coloboma of optic nerve (PAX6)
  • Allelic: Coloboma, ocular (PAXY6)
  • Allelic: Keratitis (PAX6)
  • Allelic: Morning glory disc anomaly (PAX6)
  • Allelic: Optic nerve hypoplasia (PAX6)
  • Allelic: Retinitis pigmentosa 14 (TULP1)
  • Chediak-Higashi syndrome (LYST)
  • Cone-rod dystrophy, XL, 3 (CACNA1F)
  • Episodic ataxia, type 2 (CACNA1A)
  • FG syndrome 4 (CASK)
  • Foveal hypoplasia 1 (PAX6)
  • Foveal hypoplasia 2, +/- optic nerve misrouting +/+ anterior segment dysgenesis (SLC38A8)
  • Intellectual developmental disorder + microcephaly with pontine + cerebellar hypoplasia (CASK)
  • Leber congenital amaurosis 15 (TULP1)
  • Mannosidosis, beta (MANBA)
  • Mental retardation, with or without nystagmus (CASK)
  • Migraine, familial hemiplegic, 1, with progressive cerebellar ataxia (CACNA1A)
  • Night blindness, congenital stationary (incomplete), 2A, XL (CACNA1F)
  • Night blindness, congenital stationary, complete, 1A, XL (NYX)
  • Nystagmus 1, congenital, XL (FRMD7)
  • Nystagmus 6, congenital, XL (GPR143)
  • Nystagmus, infantile periodic alternating, XL (FRMD7)
  • Ocular albinism, type I, Nettleship-Falls type (GPR143)
  • Retinitis pigmentosa 85 (AHR)
  • Spastic ataxia, Charlevoix-Saguenay type (SACS)
  • Spinocerebellar ataxia 6 (CACNA1A)
  • Spinocerebellar ataxia, AR, with axonal neuropathy 2 (SETX)
  • Waardenburg syndrome/albinism, digenic (TYR)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
  • XL
  • XLR
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.