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Klinische FragestellungLi-Fraumeni-Syndrom, Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Li-Fraumeni-Syndrom mit 1 Leitlinien-kuratierten sowie 3 weiteren bzw. zusammen genommen 10 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose

ID
LP5320
Anzahl Gene
10 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
4,8 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
32,4 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Material
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

[Sanger]

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
CDKN2A471NM_000077.5AD, Sus
CHEK21632NM_007194.4AD
MDM21494NM_002392.5AD, AR
TP531182NM_000546.6AD
BRCA15592NM_007294.4AD, AR, Sus
BRCA210257NM_000059.4AD, AR, Sus
MLH12271NM_000249.4AR
MSH22805NM_000251.3AR, Sus
MSH64083NM_000179.3AR, Sus
PMS22589NM_000535.7Sus, AR

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Li-Fraumeni-Syndrom ist eine seltene Erkrankung, die das Risiko, an verschiedenen Krebsarten zu erkranken, stark erhöht, insbesondere bei Kindern und jungen Erwachsenen. Zu diesen Krebsarten gehören Brustkrebs, Knochen- und Weichteilsarkome, Gehirntumore, Leukämien und Nebennierenrindenkarzinome. Auch andere Krebsarten treten häufiger auf. Das Li-Fraumeni-Syndrom wird autosomal dominant vererbt. Eine sehr ähnliche Störung, das so genannte Li-Fraumeni-ähnlichen Syndrom, weist viele der oben genannten Merkmale auf. Das Li-Fraumeni-Syndrom wird mit Mutationen im Tumorsuppressor-Gen TP53 in Verbindung gebracht. Nahezu 75% der Familien mit dem klassischen Syndrom und etwa 25% mit dem Li-Fraumeni-ähnlichen Syndrom weisen Keimbahnmutationen in diesem Gen auf. De novo-Mutationen treten in 7-20 % der Fälle auf. Auch andere genetische und umweltbedingte Faktoren beeinflussen wahrscheinlich das Krebsrisiko beim Li-Fraumeni-Syndrom. Welche genetischen Faktoren in diesen Fällen eine Rolle spielen, ist unklar. Die Gene für DNA-Mismatch-Reparatur, Brust-/Eierstockkrebs und CHEK2 sind die wichtigsten Differentialdiagnosen. In Familien, die nach den strengsten Kriterien charakterisiert werden, werden in 80% der Fälle TP53-Mutationen nachgewiesen. Ein negatives TP53-Testergebnis schließt die klinische Diagnose nicht aus.

Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1311/

 

Synonyme
  • Alias: Sarcoma family syndrome (<45 years)...
  • ...osteosarcomas, breast/brain tumors, leukemia, adrenocortical carcinoma
  • Allelic: Bone marrow failure syndrome 5 (TP53)
  • Allelic: Lessel-Kubisch syndrome (MDM2)
  • Accelerated tumor formation, susceptibility to (MDM2)
  • Adrenocortical carcinoma, pediatric (TP53)
  • Allelic: Fanconi anemia, complementation group D1 (BRCA2)
  • Allelic: Fanconi anemia, complementation group S (BRCA1)
  • Basal cell carcinoma 7 (TP53)
  • Breast + colorectal cancer, susceptibility to (CHEK2)
  • Breast cancer, male, susceptibility to (BRCA2)
  • Breast cancer, somatic (TP53)
  • Breast cancer, susceptibility to (CHEK2)
  • Breast-ovarian cancer, familial, 1 (BRCA1)
  • Breast-ovarian cancer, familial, 2 (BRCA2)
  • Choroid plexus papilloma (TP53)
  • Colorectal cancer (TP53)
  • Colorectal cancer, hereditary nonpolyposis, type 1 (MSH2)
  • Colorectal cancer, hereditary nonpolyposis, type 2 (MLH1)
  • Colorectal cancer, hereditary nonpolyposis, type 4 (PMS2)
  • Colorectal cancer, hereditary nonpolyposis, type 5 (MSH6)
  • Endometrial cancer, familial (MSH6)
  • Glioblastoma 3 (BRCA2)
  • Glioma susceptibility 1 (TP53)
  • Hepatocellular carcinoma, somatic (TP53)
  • Li-Fraumeni syndrome (CHEK2, TP53)
  • Medulloblastoma (BRCA2)
  • Melanoma + neural system tumor syndrome (CDKN2A)
  • Melanoma, cutaneous malignant, 2 (CDKN2A)
  • Melanoma-pancreatic cancer syndrome (CDKN2A)
  • Mismatch repair cancer syndrome 1 (MLH1)
  • Mismatch repair cancer syndrome 2 (MSH2)
  • Mismatch repair cancer syndrome 3 (MSH6)
  • Mismatch repair cancer syndrome 4 (PMS2)
  • Muir-Torre syndrome (MLH1, MSH2)
  • Nasopharyngeal carcinoma, somatic (TP53)
  • Osteosarcoma (TP53)
  • Osteosarcoma, somatic (CHEK2)
  • Pancreatic cancer 2 (BRCA2)
  • Pancreatic cancer, somatic (TP53)
  • Pancreatic cancer, susceptibility to, 4 (BRCA1)
  • Prostate cancer (BRCA2)
  • Prostate cancer, familial, susceptibility to (CHEK2)
  • Wilms tumor (BRCA2)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
  • Sus
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.