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Klinische FragestellungGlomerulonephritis, fokal segmental; Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für fokal segmentale Glomerulonephritis mit 8 bzw. insgesamt 36 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose

ID
GP9685
Anzahl Loci
Locus-TypAnzahl
Gen 30
Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
23,1 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
92,2 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

 

Loci

Gen

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
ACTN42736NM_004924.6AD
ANLN3375NM_018685.5AD
CD2AP1920NM_012120.3n.k.
CRB23858NM_173689.7AR
INF23750NM_022489.4AD
MYO1E3327NM_004998.4AR
PAX21254NM_003987.5AD
TRPC62796NM_004621.6AD
APOL11197NM_001136540.2AR, Sus
ARHGAP242247NM_001025616.3n.k.
ARHGDIA615NM_001185077.3AR
COL4A25139NM_001846.4AD
CTNS1203NM_001031681.3AR
EMP2504NM_001424.6AR
GLA1290NM_000169.3XL
KANK22556NM_001136191.3AR
LAMA511088NM_005560.6AR
LMX1B1188NM_002316.4AD
MAGI24368NM_012301.4AR
NPHS13726NM_004646.4AR
NPHS21152NM_014625.4AR
NUP1072778NM_020401.4AR
NUP2056082NM_015135.3AR
NUP932665NM_014669.5AR
PLCE16909NM_016341.4AR
PODXL1677NM_001018111.3AD
PTPRO3651NM_030667.3AR
TTC21B3951NM_024753.5AR, AD
WT11569NM_024426.6AD
XPO53615NM_020750.3AR

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Die fokal-segmentale Glomerulosklerose (FSGS) ist ein morphologisches Muster einer Glomerulumschädigung, die sich primär auf die glomerulären viszeralen Epithelzellen (die Podozyten) richtet und durch das Vorhandensein von Sklerose in Teilen einiger Glomeruli mittels Lichtmikroskopie einer Nierenbiopsieprobe definiert ist. Die Prävalenz der monogenen FSGS wird bei Patienten mit genetischer/familiärer Erkrankung auf etwa 30 bis 50 Prozent und bei sporadischer FSGS auf 5 bis 30 Prozent geschätzt. Genetische Formen der FSGS, die im Säuglings- oder Kindesalter auftreten, gehen typischerweise mit einem vollständigen nephrotischen Syndrom einher. Der klinische und histologische Phänotyp der genetischen FSGS mit Beginn im Erwachsenenalter ist jedoch sehr variabel und selten spezifisch. Die Identifizierung einer ursächlichen Mutation bei einem Patienten mit FSGS trägt zur sicheren Diagnose bei und sollte die Grundlage für die Therapie und die Planung einer künftigen Nierentransplantation bilden. Die meisten genetischen Ursachen von FSGS bei Kindern folgen einem autosomal-rezessiven Vererbungsmuster und manifestieren sich im ersten Lebensjahr, wobei Mutationen in NPHS1, NPHS2 und PLCE1 am häufigsten sind. Die autosomal-rezessive Erkrankung ist normalerweise vollständig penetrant und es gibt nur sehr selten Fälle von asymptomatischen Personen. Autosomal-dominante Ursachen von FSGS kommen häufiger bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen vor. Die häufigste monogene Ursache von autosomal-dominantem FSGS ist eine Mutation in INF2, die für 12 bis 17 Prozent aller Fälle von autosomal-dominantem FSGS verantwortlich ist. Andere wichtige Gene, die an autosomal-dominantem FSGS beteiligt sind, sind ACTN4, TRPC6, WT1 und LMX1B. Anders als autosomal-rezessive Erkrankungen können autosomal-dominante Erkrankungen unvollständig penetrant sein.

Literatur: https://www.uptodate.com/contents/focal-segmental-glomerulosclerosis-genetic-causes

 

Synonyme
  • Allelic: Brain small vessel disease 2 (COL4A2)
  • Allelic: Cystinosis, ocular nonnephropathic (CTNS)
  • Allelic: Deafness, XL 6 (COL4A6)
  • Allelic: Denys-Drash syndrome (WT1)
  • Allelic: Fabry disease, cardiac variant (GLA)
  • Allelic: Frasier syndrome (WT1)
  • Allelic: Meacham syndrome (WT1)
  • Allelic: Mesothelioma, somatic (WT1)
  • Allelic: Nail-patella syndrome (LMX1B)
  • Allelic: Ovarian dysgenesis 6 (NUP107)
  • Allelic: Palmoplantar keratoderma woolly hair (KANK2)
  • Allelic: Short-rib thoracic dysplasia 4 with/-out polydactyly (TTC21B)
  • Allelic: Wilms tumor, type 1 (WT1)
  • Alport syndrome 1, XL (COL4A5)
  • Alport syndrome 2, AR (COL4A3, COL4A4)
  • Alport syndrome 3, AD (COL4A3)
  • Angiopathy, hereditary, with nephropathy, aneurysms + muscle cramps (COL4A1)
  • Cystinosis, atypical nephropathic (CTNS)
  • Cystinosis, late-onset juvenile or adolescent nephropathic (CTNS)
  • Cystinosis, nephropathic (CTNS)
  • Fabry disease (GLA)
  • Focal segmental glomerulosclerosis + neurodevelopmental syndrome (TRIM8)
  • Focal segmental glomerulosclerosis 10 (LMX1B)
  • Focal segmental glomerulosclerosis 8 (ANLN)
  • Focal segmental glomerulosclerosis 9 (CRB2)
  • Galloway-Mowat syndrome 7 (NUP107)
  • Glomerulosclerosis, focal segmental 1 (ACTN4)
  • Glomerulosclerosis, focal segmental 2 (TRPC6)
  • Glomerulosclerosis, focal segmental 3 (CD2AP)
  • Glomerulosclerosis, focal segmental 4, susceptibility to (APOL1)
  • Glomerulosclerosis, focal segmental 5 (INF2)
  • Glomerulosclerosis, focal segmental 6 (MYO1E)
  • Glomerulosclerosis, focal segmental 7 (PAX2)
  • Hematuria, benign familial (COL4A3, COL4A4)
  • Nephronophthisis 12 (TTC21B)
  • Nephrotic syndrome, type 1 (NPHS1)
  • Nephrotic syndrome, type 10 (EMP2)
  • Nephrotic syndrome, type 11 (NUP107)
  • Nephrotic syndrome, type 12 (NUP93)
  • Nephrotic syndrome, type 13 (NUP205)
  • Nephrotic syndrome, type 15 (MAGI2)
  • Nephrotic syndrome, type 16 (KANK2)
  • Nephrotic syndrome, type 2 (NPHS2)
  • Nephrotic syndrome, type 3 (PLCE1)
  • Nephrotic syndrome, type 4 (WT1)
  • Nephrotic syndrome, type 6 (PTPRO)
  • Nephrotic syndrome, type 8 (ARHGDIA)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
  • Sus
  • XL
  • n.k.
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.