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Klinische FragestellungThrombozytopenie-Radiusaplasie-Syndrom, Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Thrombozytopenie-Radiusaplasie-Syndrom mit 1 "core"-Gen bzw. zusammen genommen 7 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose

ID
TP5554
Anzahl Gene
7 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
0,6 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
20,5 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Material
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
RBM8A525NM_005105.5AR
ANAPC15835NM_022662.4AR
ESCO21806NM_001017420.3AR
RECQL43628NM_004260.4AR
SALL13975NM_002968.3AD
SALL43162NM_020436.5AD
TBX51557NM_000192.3AD

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Beim TAR-(Thrombocytopenia-absent radius) Syndrom fehlen neben der mehr oder weniger ausgeprägten Thrombozytopenie beide Radii. Erstere tritt in der Regel im Säuglingsalter auf und wiegt im Laufe der Zeit weniger schwer. Potenziell lebensbedrohliche Episoden mit Blutungen können z.B. im Gehirn eintreten, insbesondere im 1. Lebensjahr. Patienten ohne massive Blutungen haben in der Regel eine normale Lebenserwartung und normale geistige Entwicklung. Der Schweregrad der Skelettprobleme beim TAR-Syndrom ist bei den betroffenen Personen unterschiedlich. Während die Radii fast immer an beiden Armen fehlen, ist die Ulna manchmal nur unterentwickelt. Beim TAR-Syndrom sind die Daumen vorhanden, es kann aber Syndaktylie oder Klinodaktylie des 5. Fingers vorliegen. Einige TAR-Patienten weisen auch zusätzliche Skelettanomalien auf. Weitere Symptome können Fehlbildungen des Herzens oder der Nieren sein in Verbindung mit ungewöhnlichen Gesichtszügen. Etwa 50% der Betroffenen regieren allergisch auf Kuhmilch. Mutationen im RBM8A-Gen verursachen das Syndrom. Die meisten Betroffenen haben eine Mutation in einer Kopie des Gens sowie eine Deletion auf Chromosom 1, die die andere Kopie des RBM8A-Gens einschließt (>200-500 kb-Deletion bei 95% der TAR-Patienten). Bei nur sehr wenigen Betroffene sind beide Kopien des RBM8A-Gens (Punkt-)mutiert. Das TAR-Syndrom wird autosomal rezessiv vererbt, wobei in bis zu 25% der Fälle die Deletionen während der Ei- oder Spermienbildung oder alternativ auch somatisch in der frühen fetalen Entwicklung entstanden sind. Da die molekulargenetische diagnostische Ausbeute >95% erreicht, wird die klinische Diagnose zumeist bestätigt.

Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK23758/

 

Synonyme
  • Alias. Radial aplasia-thrombocytopenia syndrome
  • Alias: Chromosome 1q21.1 deletion syndrome, 200-KB
  • Alias: Radial aplasia-amegakaryocytic thrombocytopenia
  • Alias: TAR-Syndrom [Thrombocytopenia Absent Radii syndrome]
  • Baller-Gerold syndrome (RECQL4)
  • Duane-radial ray syndrome (SALL4)
  • Holt-Oram syndrome (TBX5)
  • IVIC syndrome (SALL4)
  • Juberg-Hayward syndrome (ESCO2)
  • RAPADILINO syndrome (RECQL4)
  • Roberts-SC phocomelia syndrome (ESCO2)
  • Rothmund-Thomson syndrome, type 1 (ANAPC1)
  • Rothmund-Thomson syndrome, type 2 (RECQL4)
  • Thrombocytopenia-absent radius syndrome (RBM8A)
  • Townes-Brocks branchiootorenal-like syndrome (SALL1)
  • Townes-Brocks syndrome 1 (SALL1)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

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