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Klinische FragestellungPubertas praecox, zentral; Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Pubertas praecox, zentral, mit 5 "core/core candidate"-Genen bzw. zusammen genommen 11 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose

ID
PP9638
Anzahl Gene
11 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
7,5 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
26,5 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Material
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

[Sanger]

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
CYP21A21488NM_000500.9AR
GNAS1185NM_000516.7AD
KISS1R1197NM_032551.5AD
LHCGR2100NM_000233.4AD, AR
MKRN31524NM_005664.4AD
CYP11B11512NM_000497.4AR
CYP19A11512NM_031226.3AR
DLK11306NM_003836.7AD
GLI34743NM_000168.6AD
NF18457NM_001042492.3AD
NR0B11413NM_000475.5XL

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Zentrale Pubertas praecox führt bei beiden Geschlechtern zur verfrühten sexuellen Entwicklung: Betroffene Mädchen zeigen bereits vor dem 8. Lebensjahr pubertäre Anzeichen, Jungen vor dem 9. Zu den Anzeichen gehören die Entwicklung von Scham- und Achselhaaren, ein Wachstumsschub und Akne. Bei Mädchen entwickeln sich außerdem Brüste, und sie bekommen ihre erste Regelblutung. Bei Jungen wachsen Penis und Hoden und der Stimmbruch folgt. Nach dem frühen Wachstumsschub hören die Patienten oft vorzeitig zu wachsen, sie bleiben oft kleiner als nach elterlichem Hintergrund erwartet. Die frühe Entwicklung vor den Gleichaltrigen kann emotional schwierig sein und zu psychischen und Verhaltensproblemen führen. Die Ursache der zentralen Frühpubertät ist häufig unbekannt. Die häufigste bekannte genetische Ursache der zentralen Frühpubertät sind Mutationen im MKRN3-Gen, wobei Mädchen stärker betroffen sind als Jungen. Differentialdiagnostisch verursachen LHCGR-Genvarianten eine männlich begrenzte vorzeitige Pubertät. Veränderungen in anderen Genen sind seltenere Ursachen. Von den 2 MKRN3-Genkopien wird bei den Nachkommen nur die väterliche Kopie des Gens über genomisches Imprinting aktiviert. Die zentrale Frühpubertät folgt dem autosomal dominanten Erbgang. Der molekulargenetische diagnostische Ertrag ist nicht genau bekannt - ein negatives DNA-Testergebnis kann die klinische Diagnose nicht ausschließen.

Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1330/

 

Synonyme
  • Alias: Central precocious puberty
  • Allelic: 46XY sex reversal 2, dosage-sensitive (NR0B1)
  • Allelic: Aldosteronism, glucocorticoid-remediable (CYP11B1)
  • Allelic: Aromatase deficiency (CYP19A1)
  • Allelic: Greig cephalopolysyndactyly syndrome (GLI3)
  • Allelic: Hypogonadotropic hypogonadism 13 with/-out anosmia (KISS1)
  • Allelic: Hypogonadotropic hypogonadism 8 with/-out anosmia (KISS1R)
  • Allelic: Leydig cell hypoplasia with hypergonadotropic hypogonadism (LHCGR)
  • Allelic: Leydig cell hypoplasia with pseudohermaphroditism (LHCGR)
  • Allelic: Luteinizing hormone resistance, female (LHCGR)
  • Allelic: McCune-Albright syndrome, somatic, mosaic (GNAS)
  • Allelic: Osseous heteroplasia, progressive (GNAS)
  • Allelic: Polydactyly, postaxial, types A1 + B (GLI3)
  • Allelic: Polydactyly, preaxial, type IV (GLI3)
  • Allelic: Pseudohypoparathyroidism Ia, Ib, Ic (GNAS)
  • Allelic: Pseudopseudohypoparathyroidism (GNAS)
  • ACTH-independent macronodular adrenal hyperplasia (GNAS)
  • Adrenal hyperplasia, congenital, due to 11-beta-hydroxylase deficiency (CYP11B1)
  • Adrenal hyperplasia, congenital, due to 21-hydroxylase deficiency (CYP21A2)
  • Adrenal hypoplasia, congenital (NR0B1)
  • Allelic: Leukemia, juvenile myelomonocytic (NF1)
  • Allelic: Watson syndrome (NF1)
  • Aromatase excess syndrome (CYP19A1)
  • Hyperandrogenism, nonclassic type, due to 21-hydroxylase deficiency (CYP21A2)
  • Hypothalamic hamartomas, somatic (GLI3)
  • Leydig cell adenoma, somatic, with precocious puberty (LHCGR)
  • Neurofibromatosis, familial spinal (NF1)
  • Neurofibromatosis, type 1 (NF1)
  • Neurofibromatosis-Noonan syndrome (NF1)
  • Pallister-Hall syndrome (GLI3)
  • Pituitary adenoma 3, multiple types, somatic (GNAS)
  • Precocious puberty, central, 1 (KISS1R)
  • Precocious puberty, central, 2 (MKRN3)
  • Precocious puberty, male (LHCGR)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
  • XL
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.