Klinische FragestellungLoeys-Dietz-Syndrom, Differentialdiagnose
Zusammenfassung
Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Loeys-Dietz-Syndrom mit 8 Leitlien-kuratierten Genen bzw. zusammen genommen 9 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose
Locus-Typ | Anzahl |
---|---|
Gen | 10 |
23,5 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
- EDTA-Blut (3-5 ml)
NGS +
[Sanger]
Loci
Gen
Name | Exon-Länge (bp) | OMIM-G | Referenz-Seq. | Erbgang |
---|---|---|---|---|
BGN | 1107 | NM_001711.6 | XL | |
FBN1 | 8616 | NM_000138.5 | AD | |
SKI | 2187 | NM_003036.4 | AD | |
SMAD2 | 1404 | NM_005901.6 | AD | |
SMAD3 | 1278 | NM_005902.4 | AD | |
TGFB2 | 1245 | NM_003238.6 | AD | |
TGFB3 | 1239 | NM_003239.5 | AD | |
TGFBR1 | 1512 | NM_004612.4 | AD | |
TGFBR2 | 1704 | NM_003242.6 | AD | |
IPO8 | 3198 | NM_001190995.2 | AR |
Infos zur Erkrankung
Das Loeys-Dietz-Syndrom (LDS) ist gekennzeichnet durch Gefäßbefunde (zerebrale, thorakale und abdominale arterielle Aneurysmen und/oder Dissektionen), Skelettmanifestationen (Trichterbrust oder Trichterbrust, Skoliose, Gelenklaxität, Arachnodaktylie, Klumpfuß und Fehlbildungen und/oder Instabilität der Halswirbelsäule), kraniofaziale Merkmale (Hypertelorismus, Strabismus, gespaltenes Zäpfchen/Gaumenspalte und Kraniosynostose, die alle Nähte betreffen kann) und Hautbefunde (samtige und durchscheinende Haut, leichte Blutergüsse und dystrophe Narben). Personen mit LDS neigen zu ausgedehnten und aggressiven arteriellen Aneurysmen und schwangerschaftsbedingten Komplikationen wie Uterusruptur und Tod. Personen mit LDS können eine starke Prädisposition für allergische/entzündliche Erkrankungen aufweisen, darunter Asthma, Ekzeme und Reaktionen auf Nahrungsmittel oder Umweltallergene. Es gibt auch eine erhöhte Inzidenz von gastrointestinalen Entzündungen, darunter eosinophile Ösophagitis und Gastritis oder entzündliche Darmerkrankungen. Bei Personen mit LDS können große Unterschiede in der Verteilung und Schwere der klinischen Symptome beobachtet werden, selbst bei betroffenen Personen innerhalb einer Familie, die dieselbe pathogene Variante aufweisen. Die Diagnose LDS wird gestellt bei (1) einem Probanden mit charakteristischen klinischen Befunden oder (2) durch die Identifizierung einer heterozygoten pathogenen Variante in SMAD2, SMAD3, TGFB2, TGFB3, TGFBR1 oder TGFBR2 oder biallelischer pathogener Varianten in IPO8 bei einem Probanden mit Aortenwurzelvergrößerung, Typ-A-Dissektion, anderen charakteristischen klinischen Merkmalen von LDS oder einer Familienanamnese mit einer gesicherten Diagnose von LDS.
Literatur: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1133/
- Sympt.: Aortic aneurysm; arterial tortuosity, aneurysms, hypertelorism, bifid uvula/cleft palate
- Allelic: Acromicric dysplasia (FBN1)
- Allelic: Arrhythmogenic right ventricular dysplasia 1 (TGFB3)
- Allelic: Colorectal cancer, hereditary nonpolyposis, type 6 (TGFBR2)
- Allelic: Ectopia lentis, familial (FBN1)
- Allelic: Esophageal cancer, somatic (TGFBR2)
- Allelic: Geleophysic dysplasia 2 (FBN1
- Allelic: MASS syndrome (FBN1)
- Allelic: Marfan lipodystrophy syndrome (FBN1)
- Allelic: Multiple self-healing squamous epithelioma, susceptibility to (TGFBR1)
- Allelic: Spondyloepimetaphyseal dysplasia, XL (BGN)
- Allelic: Stiff skin syndrome (FBN1)
- Allelic: Weill-Marchesani syndrome 2, AD (FBN1)
- Loeys-Dietz syndrome 1 (TGFBR1)
- Loeys-Dietz syndrome 2 (TGFBR2)
- Loeys-Dietz syndrome 3 (SMAD3)
- Loeys-Dietz syndrome 4 (TGFB2)
- Loeys-Dietz syndrome 5 (TGFB3)
- Marfan syndrome (FBN1)
- Meester-Loeys syndrome (BGN)
- Shprintzen-Goldberg syndrome (SKI)
- AD
- AR
- XL
- Multiple OMIM-Ps
Bioinformatik und klinische Interpretation
Test-Stärken
- DAkkS-akkreditiertes Labor
- EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
- Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
- Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
- Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
- eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
- unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
- unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
- unsere umfassenden klinischen Aussagen
Testeinschränkungen
- Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
- Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
- es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
- die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
- Gen-Konversionen
- komplexe Inversionen
- Balancierte Translokationen
- Mitochondriale Varianten
- Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
- nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
- niedriger Mosaik-Status
- Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
- Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
- Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
- Varianten innerhalb von Pseudogenen
- die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde
Laboranforderung
Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.
Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.
Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.
Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.