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Klinische FragestellungAtaxie, episodische; Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für episodische Ataxie mit 2 Leitlinien-kuratierten und 8 weiteren kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose

ID
AP2938
Anzahl Gene
10 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
14,6 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
38,5 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Material
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
ATP1A33042NM_152296.5AD
CACNA1A6786NM_001127221.2AD, AR
CACNB41563NM_000726.5AD
KCNA11488NM_000217.3AD
SLC1A31629NM_004172.5AD
PNKD429NM_015488.5AD
PRRT21023NM_145239.3AD
SCN2A6018NM_021007.3AD
UBR416112NM_020765.3AD
VAMP1357NM_014231.5AD

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Episodische Ataxie umfasst eine Gruppe verwandter Erkrankungen, die zu wiederkehrenden Episoden von Koordinationsstörungen und Ataxie führen. Während dieser Episoden leiden viele Patienten auch unter Schwindel, Übelkeit/Erbrechen, Migräne, verschwommenem oder Doppel-Sehen, undeutlicher Sprache und Tinnitus. Während der Anfälle können auch epileptische Krämpfe und Halbseitenlähmungen auftreten. Darüber hinaus leiden einige Betroffene während oder zwischen den Anfällen an Myokymie mit Muskel-Krämpfen, Steifheit und kontinuierlichen, feinen Muskel-Zuckungen/-Krämpfen unter der Haut. Ataxie-Episoden und die andere Symptome können von der frühen Kindheit bis ins Erwachsenenalter hinein auftreten. Sie können durch emotionalen Stress, Koffein, Alkohol, bestimmte Medikamente, körperliche Aktivität und Krankheit ausgelöst werden. Die Häufigkeit der Anfälle reicht von mehreren pro die bis zu 1-2/Jahr. Zwischen den Episoden leiden einige Betroffene weiterhin unter Ataxie, die sich mit der Zeit verschlimmern kann, sowie zusätzlich unter Nystagmus. Es gibt mindestens 7 Typen von episodischer Ataxie, die sich durch die Symptome, Alter des Auftretens, Anfallsdauer und, sofern bekannt, durch die genetische Grundlage unterscheiden. Episodische Ataxie kann durch Mutationen in mehreren Genen verursacht werden, z. B. KCNA1, CACNA1A und CACNB4 als Kanal-Erkrankungen, die episodische Ataxie Typ 1, 2 bzw. 5 verursachen. Mutationen im SLC1A3-Gen sind der bedingen der episodischen Ataxie Typ 6, einer Neurotransmittererkrankung. Bei diesen 4 Typen werden bestimmte Neuronen übererregt und stören die normale Kommunikation zwischen den Zellen. Die genetischen Ursachen für einige der weiteren Formen der episodischen Ataxie sind noch nicht abgeklärt. Episodische Ataxie wird autosomal dominant vererbt. Da die molekulargenetische Ausbeute selten 60% der Fälle übersteigt, schließt ein negatives DNA-Testergebnis die klinische Diagnose nicht aus.

Referenzen: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK25442/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1388/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1138/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK475803/

 

Synonyme
  • Alias: Hereditary episodic ataxia
  • Allelic: Alternating hemiplegia of childhood 2; Dystonia-12 (ATP1A3)
  • Allelic: Catastrophic epilepsy, unusual apnea spells + postnatal microcephaly (ATP1A3)
  • Allelic: Rapid-onset dystonia-parkinsonism (ATP1A3)
  • Acetazolamide-responsive hereditary paroxysmal cerebellar ataxia (CACNA1A)
  • Allelic: Convulsions, familial infantile, with paroxysmal choreoathetosis (PRRT2)
  • Allelic: Developmental + epileptic encephalopathy 11 (SCN2A)
  • Allelic: Myasthenic syndrome, congenital, 25 (VAMP1)
  • Allelic: Seizures, benign familial infantile, 2 (PRRT2)
  • Allelic: Seizures, benign familial infantile, 3 (SCN2A)
  • CACNA1A-related episodic ataxia type 2 (CACNA1A)
  • Cerebellar ataxia, areflexia, pes cavus, optic atrophy, sensorineural hearing loss, CAPOS (ATP1A3)
  • Epilepsy, juvenile myoclonic, 6 (CACNB4)
  • Episodic ataxia [panelapp] (UBR4)
  • Episodic ataxia, nystagmus-associated (CACNA1A)
  • Episodic ataxia, type 1 (KCNA1)
  • Episodic ataxia, type 2, EA2 (CACNA1A)
  • Episodic ataxia, type 5 (CACNB4)
  • Episodic ataxia, type 6 (SLC1A3)
  • Episodic ataxia, type 9 (SCN2A)
  • Episodic ataxia-8 [OMIM preliminary designation] (UBR4)
  • Episodic ataxia/myokymia syndrome (KCNA1)
  • Episodic kinesigenic dyskinesia 1 (PRRT2)
  • Hypomagnesemia, AD (KCNA1)
  • Migraine familial hemiplegic 1 (CACNA1A)
  • Migraine, familial hemiplegic, 1, with progressive cerebellar ataxia (CACNA1A)
  • Myokymia with periodic ataxia (KCNA1)
  • Paroxysmal nonkinesigenic dyskinesia 1 (PNKD)
  • Spastic ataxia 1, AD (VAMP1)
  • Spinocerebellar ataxia 6 (CACNA1A)
  • Susceptibility to epilepsy, idiopathic generalized, 9 (CACNB4)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.