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Klinische FragestellungPseudohypoaldosteronismus I + II, Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Pseudohypoaldosteronismus mit 4 "core"-Gene, 4 "core candidate"-Genen und insgesamt 10 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose

ID
PP0870
Anzahl Gene
8 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
23,8 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
- (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Material
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
CUL32307NM_003590.5AD
KLHL31764NM_017415.3AD, AR
NR3C22955NM_000901.5AD
SCNN1A2010NM_001038.6AR
SCNN1B1923NM_000336.3AD, AR
SCNN1G1950NM_001039.4AD, AR
WNK17149NM_018979.4AD
WNK43732NM_032387.5AD

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Pseudohypoaldosteronismus Typ 1 (PHA1) führt zu gestörter renaler Regulierung der Natriumionen-Menge im Organismus und zur Hypertonie. Bei PHA1 werden vermeintlich niedrige Aldosteron-Spiegel imitiert, doch weisen PHA1-Patienten hohe Aldosteron-Spiegel auf. Bei der autosomal-dominanten PHA1 kommt es zu übermäßigen Natrium-Verlusten über die Nieren. Die Symptome sind relativ mild und bessern sich oft in der frühen Kindheit. Bei der autosomal rezessiven, generalisierten PHA1 geht der renale Natriumverlust mit parallelen Ausscheidungen in den Dickdarm, die Schweiß- und Speicheldrüsen einher. Die letztere Form von PHA1 ist schwerer und bessert sich nicht im Alter. Zu den ersten Anzeichen von PHA1 gehören in der Regel Gedeihstörungen und Dehydratation im Kindesalter. Charakteristische Laborparameter sind Hyponatriämie, Hyperkaliämie und metabolische Azidose, die Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit und Muskelschwäche verursachen. Bei der autosomal rezessiven PHA1 können zusätzlich Herzrhythmusstörungen oder Schock, häufige Lungen-Infektionen oder Hautveränderungen auftreten. Mutationen im NR3C2-Gen verursachen autosomal dominante PHA1, Mutationen in den SCNN1A-, SCNN1B- oder SCNN1G-Genen verursachen autosomal rezessive PHA1.

PHA2 wird durch renal ausgelöste Probleme verursacht, die die Natrium- und Kaliummenge im Körper beeinträchtigen. PHA2-Patienten haben trotz normaler Nierenfunktion Bluthochdruck, Hyperkaliämie und eine hyperchlorämische metabolische Azidose. Erste PHA2-Symptome treten in unterschiedlichen Altersstufen auf, zuerst Hyperkaliämie, später Hypertonie. Zusätzlich zu unspezifischen Symptomen wie bei PHA1 können PHA2-Patienten auch eine Hyperkalziurie aufweisen. Die von den Genen WNK1- und WNK4-Genen kodierten Proteine steuern das Ausmaß des Natrium-/Kalium-Transports in und aus den Nierenzellen. Hypertonie und Hyperkaliämie resultieren aus der gestörten Kontrolle der Kanäle. Die von den CUL3- und KLHL3-Genen produzierten Proteine steuern die Menge der verfügbaren WNK1- und WNK4-Proteine. Während die diagnostische Ausbeute bei PHA1 nicht bekannt ist, kann sie bei PHA2 fast 90% erreichen. Dennoch kann ein negatives DNA-Testergebnis die klinische PHA-Diagnose nicht ausschließen.

Referenzen: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK65707/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1496/

 

Synonyme
  • Better alias - preferred designation for PHA: Familial hyperkalemic hypertension
  • Alias: Gordon's syndrome
  • Alias: Pseudohyperaldosteronism type I + II
  • Allelic: Bronchiectasis with/-out elevated sweat chloride 1 (SCNN1B)
  • Allelic: Bronchiectasis with/-out elevated sweat chloride 2 (SCNN1A)
  • Allelic: Bronchiectasis with/-out elevated sweat chloride 3 (SCNN1G)
  • Allelic: Hypertension, early-onset, AD, with exacerbation in pregnancy (NR3C2)
  • Allelic: Liddle syndrome 1 (SCNN1B)
  • Allelic: Liddle syndrome 2 (SCNN1G)
  • Allelic: Liddle syndrome 3 (SCNN1A)
  • Allelic: Long QT syndrome 13 (KCNJ5)
  • Allelic: Neuropathy, hereditary sensory + autonomic, type II (WNK1)
  • Apparent mineralocorticoid excess (HSD11B2)
  • Hyperaldosteronism, familial, type III (KCNJ5)
  • Pseudohypoaldosteronism type I, AD (NR3C2)
  • Pseudohypoaldosteronism, type I (SCNN1A, SCNN1B, SCNN1G)
  • Pseudohypoaldosteronism, type IIB (WNK4)
  • Pseudohypoaldosteronism, type IIC (WNK1)
  • Pseudohypoaldosteronism, type IID (KLHL3)
  • Pseudohypoaldosteronism, type IIE (CUL3)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

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