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Klinische FragestellungPolyzystische Lebererkrankungen, Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Polyzystische Lebererkrankungen, Differentialdiagnose mit 6 Leitlinien-kuratierten Genen bzw. zusammen genommen 15 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose

ID
PP5150
Anzahl Gene
15 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
29,2 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
53,5 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Material
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

[Sanger]

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
ALG81404NM_024079.5AD, AR
GANAB2900NM_198335.4AD
LRP54848NM_002335.4AD
PKD112912NM_001009944.3AD
PKD22907NM_000297.4AD
PRKCSH1587NM_002743.3AD
SEC61B295NM_006808.3AD
SEC632283NM_007214.5AD
ALG91858NM_024740.2AD
B9D1615NM_015681.5AR
DNAJB111250NM_016306.6AD
PKHD112225NM_138694.4AR
RTEL13732NM_032957.5AD, AR
STN11221NM_024928.5AR
TERT3399NM_198253.3AD, AR

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Bei der isolierten polyzystischen Lebererkrankung treten im Erwachsenenalter die gleichen Leberzysten auf wie bei der autosomal dominanten polyzystischen Nierenerkrankung mit Leberzysten. Diese Zysten können aus Fehlbildungen der sog. Duktus-Platten entstehen, die auf Anomalien in der späten embryonalen Gallengangs-Genese zurückzuführen sind, oder sie können ohne Fehlbildungen der Gallenwege auftreten. Leberzysten sind häufig asymptomatisch, eventuelle Symptome sind bei Frauen in der Regel schwerwiegender. Die polyzystische Lebererkrankung umfasst eine heterogene Gruppe genetischer Störungen. Isolierte Leberzysten werden durch Mutationen in PRKCSH, SEC63 und LRP5 verursacht, während PKD1-, PKD2- und PKHD1-Mutationen Nierenzysten verursachen, die häufig von Leberzysten begleitet werden. GANAB-Mutationen können beide Phänotypen verursachen. Diese Mutationen, zusammengenommen mit denjenigen Mutationen in den SEC61B-, ALG8-und sehr selten weiteren Genen, finden sich bei ∼50 % der Patienten mit isolierter polyzystischer Lebererkrankung. Ein negatives molekulargenetisches Ergebnis schließt die klinische Diagnose daher keineswegs aus.

Referenzen: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1246/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1326/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30652979/

 

Synonyme
  • Alias: Polycystic liver disease with/-out kidney cysts
  • Allelic: Congenital disorder of glycosylation, type Ih (ALG8)
  • Allelic: Congenital disorder of glycosylation, type Il (ALG9)
  • Allelic: Leukemia, acute myeloid (TERT)
  • Allelic: Melanoma, cutaneous malignant, 9 (TERT)
  • Allelic: Pulmonary fibrosis and/or bone marrow failure, telomere-related, 1 (TERT)
  • Allelic: Pulmonary fibrosis and/or bone marrow failure, telomere-related, 3 (RTEL1)
  • Cerebroretinal microangiopathy with calcifications and cysts 2 (STN1)
  • Dyskeratosis congenita, AD 2 (TERT)
  • Dyskeratosis congenita, AD 4 (RTEL1)
  • Dyskeratosis congenita, AR 4 (TERT)
  • Dyskeratosis congenita, AR 5 (RTEL1)
  • Gillessen-Kaesbach-Nishimura syndrome (ALG9)
  • Joubert syndrome 27 (B9D1)
  • Meckel syndrome 9 (B9D1)
  • Polycystic kidney disease 1 (PKD1)
  • Polycystic kidney disease 2 (PKD2)
  • Polycystic kidney disease 3 (GANAB)
  • Polycystic kidney disease 4, with/-out hepatic disease (PKHD1)
  • Polycystic kidney disease 6 with/-out polycystic liver disease (DNAJB11)
  • Polycystic liver disease 1 (PRKCSH)
  • Polycystic liver disease 1 with/-out renal cysts [association with] (SEC61B)
  • Polycystic liver disease 2 (SEC63)
  • Polycystic liver disease 3 with/-out kidney cysts (ALG8)
  • Polycystic liver disease 4 with/-out kidney cysts (LRP5)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.