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Klinische FragestellungPolyposis coli, Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Polyposis coli mit 5 Leitlinien-kuratierten sowie insgesamt 23 kuratierten Genen gemäß der klinischen Verdachtsdiagnose

ID
PP9801
Anzahl Gene
20 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
15,6 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
61,4 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Material
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

[Sanger]

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
APC8532NM_000038.6AD
BMPR1A1599NM_004329.3AD
MUTYH1650NM_001128425.2AR
NTHL1915NM_002528.7AR
PTEN1212NM_000314.8AD
SMAD41659NM_005359.6AD
AXIN22532NM_004655.4AD
EPCAM945NM_002354.3AD
GREM1555NM_013372.7AD
MLH12271NM_000249.4AD
MSH22805NM_000251.3AD
MSH33414NM_002439.5AR
MSH64083NM_000179.3AD
NF18457NM_001042492.3AD
PMS22589NM_000535.7AD
POLD13324NM_002691.4AD
POLE6861NM_006231.4AD
RNF435500NM_017763.6AD
STK111302NM_000455.5AD
TP531182NM_000546.6AD

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP; Gardner-Syndrom) ist ein Krebsprädisposition-Syndrom, das durch Hunderte bis Tausende von adenomatösen kolorektalen Polypen gekennzeichnet ist und mit nahezu universeller Progression zum kolorektalen Karzinom im Alter von 35-40 Jahren. FAP verursacht weniger als 1% aller Fälle von kolorektalem Karzinom in den westlichen Ländern. Die Mehrzahl der FAP-Fälle wird durch Keimbahnmutationen im APC-Gen verursacht und wird autosomal-dominant vererbt, obwohl in bis zu einem Drittel der Fälle de novo Keimbahnmutationen auftreten. Eine mildere, autosomal rezessive FAP-Form entwickelt typischerweise weniger als 100 Polypen; sie wird durch Mutationen im MUTYH-Gen verursacht. In der Differentialdiagnostik sind zu beachten: das Lynch-Syndrom (hereditary non-polyposis colon cancer, HNPCC), die MSH3-assoziierte Polyposis, das Peutz-Jeghers-Syndrom, das PTEN-Hamartom-Tumor-Syndrom, das juvenile Polyposis-Syndrom, das hereditäre gemischte Polyposis-Syndrom, die NTHL1-assoziierte Polyposis und schließlich Neurofibromatose Typ 1. Die Nachweis-Wahrscheinlichkeit einer pathogenen APC-Variante ist stark abhängig vom Schweregrad der Kolon-Polyposis und von der Familienanamnese. Die Entdeckungsraten sind bei klassischer Polyposis höher als bei abgeschwächten Phänotypen und höher bei Individuen mit positiver Familienanamnese. Bei <30 % der Patienten mit schwächer Ausprägung werden pathogene APC-Varianten nachgewiesen. Die klinische Diagnose kann daher durch ein negatives molekulargenetisches Ergebnis nicht sicher ausgeschlossen werden.

Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1345/

 

Synonyme
  • Allelic: Adrenocortical carcinoma, pediatric (TP53)
  • Allelic: Basal cell carcinoma 7 (TP53)
  • Allelic: Bone marrow failure syndrome 5 (TP53)
  • Allelic: Choroid plexus papilloma (TP53)
  • Allelic: Diamond Blackfan anaemia (RPS20)
  • Allelic: Endometrial cancer, susceptibility to (MLH3)
  • Allelic: Glioma susceptibility 1(TP53)
  • Allelic: Li-Fraumeni syndrome (TP53)
  • Allelic: Osteosarcoma (TP53)
  • Allelic: Uveal melanoma, susceptibility to, 1 (MBD4)
  • Adenomas, multiple colorectal (MUTHY)
  • Brain tumor-polyposis syndrome 2 (APC)
  • Colorectal cancer (TP53)
  • Colorectal cancer, hereditary nonpolyposis, type 7 (MLH3)
  • Colorectal cancer, somatic (FLCN)
  • Colorectal cancer, susceptibility to, 10 (POLD1)
  • Colorectal cancer, susceptibility to, 12 (POLE)
  • Cowden syndrome 1 (PTEN)
  • Cowden syndrome 6 (AKT1)
  • Desmoid disease, hereditary (APC)
  • Familial adenomatous polyposis 1 [FAP1] (APC)
  • Familial adenomatous polyposis 3 (NTHL1)
  • Familial adenomatous polyposis 4 (MSH3)
  • Gardner Syndrom (APC)
  • Hereditary mixed polyposis syndrome [Ashkenasi duplication] (GREM1)
  • Juvenile polyposis/hereditary hemorrhagic telangiectasia syndrome (SMAD4)
  • Multiple endocrine neoplasia IIA + IIB (RET)
  • Peutz-Jeghers syndrome (STK11)
  • Polyposis, juvenile intestinal (BMPR1A, SMAD4)
  • RPS20-assoc hereditary nonpolyposis CRC (RPS20)
  • Tumor predisposition syndrome 2 (MBD4)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.