©istock.com/Andrea Obzerova
Unsere KompetenzInterdisziplinäre Diagnostik
Know how bei der Analyse von Erbmaterial.
Zum Wohle von Patientinnen und Patienten.

Klinische FragestellungOro-fazio-digitales Syndrom, Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Oro-fazio-digitales Syndrom mit 10 "core candiate"-Genen bzw. zusammen genommen 15 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose

ID
OP0080
Anzahl Gene
12 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
23,3 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
37,2 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Material
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
C2CD35892NM_015531.6AR
DDX591860NM_001031725.6AR
INTU2829NM_015693.4AR
NEK13777NM_012224.4AR
OFD13039NM_003611.3XL
PDE6D453NM_002601.4AR
SCLT12067NM_144643.4AR
TCTN31824NM_015631.6AR
TMEM216438NM_001173990.3AR
TMEM2311110NM_001077416.2AR
CPLANE19864NM_023073.4AR
KIF74032NM_198525.3AR

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Beim oro-fazio-digitalen Syndrom (OFDS) handelt es sich um eine Gruppe verwandter Erkrankungen, die die Entwicklung der Mundhöhle, Gesichtszüge und Zehen beeinträchtigen. Die Symptome des OFDS sind sehr unterschiedlich. Die meisten Formen gehen auch mit Hirnanomalien und einem gewissen Grad an geistiger Behinderung einher. Zu den Anomalien der Mundhöhle gehören eine gespaltene und gelappte Zunge sowie nicht-canceröse Knötchen auf der Zunge. Die Betroffenen können auch zusätzliche, fehlende oder defekte Zähne, Gaumenspalten und hyperplastische frenulae aufweisen. Zu den häufig auftretenden Gesichts-Merkmalen gehören Lippenspalten, eine breite Nase mit breitem, flachem Nasenrücken und Hypertelorismus. Anomalien an den Fingern und Zehen treten in Form von Syndaktylie, Brachydaktylie, Klinodaktylie und/oder Polydaktylie auf. Seltenere Merkmale tragen zur Unterscheidung der verschiedenen Formen bei. Die häufigste Form des oral-fazial-digitalen Syndroms, Typ I, ist mit polyzystischer Nierenerkrankung verbunden. Andere Formen sind durch neurologische Probleme, insbesondere Veränderungen der Gehirnstruktur, Knochen-Anomalien, Sehstörungen und Herzfehler gekennzeichnet. Das OFD1-Gen ist mit dem OFDS assoziiert. Mutationen in diesem Gen verursachen OFDS Typ I; die Typen I und VII lassen sich klinisch nicht unterscheiden. OFDS Typ I wird X-chromosomal dominant vererbt. Die meisten anderen Formen des oralen-fazial-digitalen Syndroms werden autosomal rezessiv vererbt. Da die molekulargenetische Ausbeute unter 85% liegt, stellt ein negatives DNA-Testergebnis keinen Ausschluss des klinischen Verdachts dar.

Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1188/

 

Synonyme
  • Alias: Oral-facial-digital syndrome
  • Alias: Oro-facio-digital syndrome
  • Alias: Dysplasia linguofacialis
  • Alias: Mohr-Majewski syndrome (TCTN3)
  • Alias: Orodigitofacial dysostosis
  • Alias: Orodigitofacial syndrome
  • Alias: Orofaciodigital syndrome
  • Allelic: Acrocallosal syndrome (KIF7)
  • Allelic: Amyotrophic lateral sclerosis, susceptibility to, 2 (NEK1
  • Allelic: Hydrolethalus syndrome 2 (KIF7)
  • Allelic: Retinitis pigmentosa 23 (OFD1)
  • Al-Gazali-Bakalinova syndrome (KIF7)
  • Joubert syndrome 10 (OFD1)
  • Joubert syndrome 12 (KIF7)
  • Joubert syndrome 18 (TCTN3)
  • Joubert syndrome 2 (TMEM216)
  • Joubert syndrome 20 (TMEM231)
  • Joubert syndrome 22 (PDE6D)
  • Joubert syndrome 29 (TMEM107)
  • Joubert syndrome 38 (KIAA0753)
  • Meckel syndrome 11 (TMEM231)
  • Meckel syndrome 13 (TMEM107)
  • Meckel syndrome 2 (TMEM216)
  • Orofaciodigital syndrome I (OFD1)
  • Orofaciodigital syndrome IV (TCTN3)
  • Orofaciodigital syndrome IX (SLCT1)
  • Orofaciodigital syndrome V (DDX59)
  • Orofaciodigital syndrome VI (CPLANE1 syn. C5orf42)
  • Orofaciodigital syndrome XIV (C2CD3)
  • Orofaciodigital syndrome XV (KIAA0753)
  • Orofaciodigital syndrome XVI (TMEM107)
  • Orofaciodigital syndrome XVII (INTU)
  • Orofaciodigital syndrome XVIII (IFT57)
  • Short-rib thoracic dysplasia 20 with polydactyly (INTU)
  • Short-rib thoracic dysplasia 21 without polydactyly (KIAA0753)
  • Short-rib thoracic dysplasia 6 with/-out polydactyly (NEK1)
  • Simpson-Golabi-Behmel syndrome, type 2 (OFD1)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AR
  • XL
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.