Klinische FragestellungLéri-Weill-Syndrom
Zusammenfassung
Kuratierte Einzelgen-Sequenzanalyse bei klinischem Verdacht auf Leri-Weill Syndrom
- (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
- EDTA-Blut (3-5 ml)
NGS +
Sanger
Genpanel
Ausgewählte Gene
Name | Exon-Länge (bp) | OMIM-G | Referenz-Seq. | Erbgang |
---|---|---|---|---|
SHOX | 879 | NM_000451.3, NM_006883.2 | PD/PR |
Infos zur Erkrankung
Léri-Weill Dyschondrosteose verursacht bei beiden Geschlechtern Mesomelie und damit Kleinwuchs mit Madelung-Deformität bereits im Kindes- oder frühen Jugendalter. Weitere Merkmale sind Muskelhypertrophie, Tibia-Verbiegung, Cubitus valgus und ein hochgewölbter Gaumen. Schwerwiegendere Merkmale im weiblichen Geschlecht können durch den hormonellen Status bedingt sein. Die häufigste Ursache der Léri-Weill Dyschondrosteose sind Deletionen des gesamten SHOX-Gens. Neben Punktmutationen im SHOX-Gen werden auch Deletionen von nahe gelegenen regulatorischen Sequenzen identifiziert. Homozygote Mutationen des SHOX-Gens verursachen Langer mesomele Dysplasie mit schwerer Gliedmaßen-Aplasie oder schwerer Hypoplasie von Ulna und Fibula, verdicktem und gebogenem Radius und Tibia. Diese Veränderungen können zu Verlagerungs-Deformationen der Hände und Füße führen. Auch eine Hypoplasie des Unterkiefers wird beobachtet. Der Erbgang beim Leri-Weill-Syndrom ist pseudoautosomal-dominant, bei der Langer mesomelen Dysplasie pseudoautosomal-rezessiv. Die DNA-diagnostische Ausbeute beträgt selten mehr als 10-20 %, die durch Next-Generation-Sequenzanalyse von anderen bekannten Kleinwuchs-assoziierten Genen auf mindestens 35% gesteigert werden kann. Ein unauffälliges molekulargenetisches Ergebnis schließt die klinische Diagnose allerdings nicht aus.
Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1215/
- Alias: Dyschondrosteosis; DCO
- Alias: Léri-Weill dyschondrosteosis (SHOX)
- Allelic: Langer mesomelic dysplasia; Mesomelic dwarfism, Langer type (SHOX)
- Allelic: Short stature, idiopathic familial; SHOX-related short stature (SHOX)
- PD/PR
Bioinformatik und klinische Interpretation
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