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Klinische FragestellungFruktose-1,6-Biphosphatase-Defizienz, Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Fruktose-1,6-Biphosphatase-Defizienz, Differentialdiagnose, mit 7 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose

ID
FP9338
Anzahl Gene
7 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
1,1 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
11,1 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Material
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
FBP11017NM_000507.4AR
ACAT11284NM_000019.4AR
ALDOB1095NM_000035.4AR
G6PC11074NM_000151.4AR
PC3537NM_000920.4AR
PGM11743NM_002633.3AR
SLC37A41291NM_001164277.2AR

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Fructose-1,6-Bisphosphatase (FBP1)-Mangel ist durch wiederkehrende akute Krisen mit Laktatazidose und ketotischer Hypoglykämie gekennzeichnet, die sich klinisch als Hyperventilation, Atemstillstand, Krampfanfälle und/oder Koma zeigen. Akute Krisen treten am häufigsten in der frühen Kindheit auf; fast die Hälfte der betroffenen Kinder erleidet als Neugeborenes (vor allem in den ersten vier Lebenstagen) eine Hypoglykämie, da noch nicht auf gefüllte Glykogen-Speicher zurückgegriffen werden kann. Zu den Faktoren, die Krisen auslösen können, gehören Fieber, Fasten und verminderte Nahrungsaufnahme, Erbrechen, Infektionen und die Aufnahme großer Mengen Fruktose (insbesondere in Kernobst, Beeren, exotischen Früchten (z.B. Kaki) und Honig enthalten sowie Teil des Haushaltszuckers).

Ohne Behandlung verschlimmern sich die Symptome schrittweise, da der anhaltend katabole Stoffwechsel zu einem Multiorganversagen führt (insbesondere Leber, Gehirn und später Herz).

Zwischen den akuten Schüben sind die Kinder asymptomatisch. Während die Mehrheit der betroffenen Kinder ein normales Wachstum und eine normale psychomotorische Entwicklung aufweist, haben einige wenige eine geistige Behinderung, die vermutlich auf eine frühe langanhaltende Hypoglykämie zurückzuführen ist.

Die Verdachtsdiagnose wird durch den Nachweis pathogener FBP1-Varianten bestätigt. Der FBP1-Mangel folgt einem autosomal-rezessivem Erbgang. Differentialdiagnostisch sollten die hereditäre Fruktose-Intoleranz (HFI), die Beta-Kethothiolase-Defizienz, Glykogenspeicher-Krankheit Typ 1, Pyruvat-Carboxylase-Defizienz, PGM1-CDG sowie die Fruktose-Malabsorption oder auch andere Störungen des Glukose-/Fruktose- sowie des Fett-Stoffwechsels und Störungen der mitochondrialen Atmungskette bzw. des Citrat-Zyklus in Betracht gezogen werden.

Die klinische Diagnose eines FBP-Mangels wird anhand der Symptomatik sowie der Glykämie- und Laktazidspiegeln gestellt. Ein unauffälliger molekulargenetischer Befund schließt die klinische Diagnose nicht aus.

(https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK550349/)

 

Synonyme
  • Alias: Fructose-1,6-diphosphatase deficiency (FBP1)
  • Alpha-methylacetoacetic aciduria (ACAT1)
  • Congenital disorder of glycosylation, type It (PGM1)
  • Fructose intolerance, hereditary (ALDOB)
  • Glycogen storage disease Ia (G6PC1)
  • Glycogen storage disease Ib + Ic (SLC37A4)
  • Pyruvate carboxylase deficiency (PC)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AR
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

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