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Klinische FragestellungAndrogeninsensitivitäts-Syndrom

Zusammenfassung

Kurzinformation

Kuratierte Einzelgen-Sequenzanalyse bei klinischem Verdacht auf Androgeninsensitivitäts-Syndrom

ID
AS0620
Anzahl Gene
1 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
2,8 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
- (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Material
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

Sanger

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
AR2763NM_000044.6XLR

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Das Androgen-Insensitivitäts-Syndrom (AIS) ist eine Erkrankung, die die sexuelle Entwicklung vor der Geburt und während der Pubertät auf der Grundlage eines 46XY-Karyotyps beeinträchtigt. Aufgrund der Unfähigkeit, auf Androgene zu reagieren, haben diese Patienten meist weibliche äußere Geschlechtsmerkmale oder Anzeichen einer sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtsentwicklung. Das vollständige AIS führt zu den äußeren Geschlechtsmerkmalen von Frauen ohne Gebärmutter, aber mit Hoden und spärlicher oder fehlender Schambehaarung Sowie der Achselhöhlen. Die Betroffenen werden in der Regel als weiblich aufgezogen und haben weibliche Geschlechtsidentität. Mal-dezendiertes Hoden-Gewebe kann später entarten, wenn nicht chirurgisch entfernt. Partielle und milde AIS-Formen treten auf, wenn das Körpergewebe nur teilweise auf Androgene reagiert. Menschen mit partieller AIS (Reifenstein-Syndrom) können typisch weibliche Genitalien oder sowohl männliche wie auch weibliche Merkmale aufweisen bzw. typisch männlich sein. Sie können als Männer oder als Frauen aufwachsen und männliche oder weibliche Geschlechtsidentität haben. Personen mit leichter AIS werden mit männlichen Geschlechtsmerkmalen geboren, sind häufig unfruchtbar und neigen in der Pubertät zur Brustvergrößerung. Das Syndrom wird durch Mutationen im AR-Gen verursacht, das für den Androgen-Rezeptor kodiert. AIS wird X-chromosomal rezessiv vererbt. Etwa zwei Drittel aller AIS-Fälle werden mütterlich vererbt via einer veränderten Kopie des AR-Gens. Die übrigen Fälle sind auf de-novo-Mutationen zurückzuführen. Die DNA-diagnostische Ausbeute erreicht bis zu 95% bei kompletter AIS und knapp 50% bei Individuen mit partieller AIS. Ein negatives molekulargenetisches Ergebnis schließt daher die klinische Diagnose nicht aus.

Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1429/

 

Synonyme
  • Alias: (Complete) Androgen resistance syndrome (AR)
  • Alias: Androgen insensitivity, AIS (AR)
  • Alias: Androgen insensitivity, partial [Reifenstein syndrome] (AR)
  • Alias: Androgen insensitivity, partial, with/without breast cancer (AR)
  • Alias: Androgen-Resistenz [Goldberg-Maxwell, Morris] Syndrom (AR)
  • Allelic: Hypospadias 1, XL (AR)
  • Allelic: Prostate cancer, susceptibility to (AR)
  • Allelic: Spinal + bulbar muscular atrophy of Kennedy (AR CAG)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • XLR
OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.